Im Rahmen des Straßenfestes anlässlich von Folsom Europe in Berlin ehrte die LFC Leather & Fetish Community e.V. am 11. September 2021 Manfred „Lohengrin“ Stavenhagen mit dem Ehrenpreis LFC AWARD FÜR VIELFALT UND RESPEKT in Anerkennung seines Lebenswerkes.
Manfred zählt zu den Urgesteinen der organisierten Lederszene, die sich im Laufe der Jahre zur Fetisch Community entwickelte. Er hatte früh Kontakt zur amerikanischen Lederszene. Das in den USA erlebte veranlasste ihn, auch in Deutschland eine organisierte Lederszene zu etablieren. Auf seine Initiative wurde 1974 der heutige MLC Münchner Löwen Club gegründet. Auch die Gründung des MSC Berlin im gleichen Jahr geht auf ihn zurück. Im MLC ist er bis heute geschätztes Mitglied. Der MLC ließ es sich deshalb auch nicht nehmen, einige Mitglieder nach Berlin zu entsenden, um an der Preisverleihung teilzunehmen. Der MSC Berlin existiert leider nicht mehr.
Ein Meilenstein in seinem Schaffen war sicherlich, dass es ihm gelang, 1976 die Jahresversammlung der gerade erst gegründeten ECMC European Confederation of Motorcycle Clubs nach Deutschland respektive nach München zu holen. Die ECMC ist der europäische Dachverband der Leder- und Fetisch Community und wurde 1974 gegründet.
Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass sich in Deutschland eine organisierte Leder- und Fetischcommunity etablierte. Er ist einer der wenigen noch aktiven Zeitzeugen. Er ist bis heute aktives Mitglied der Community und gern gesehener Gast auf den Veranstaltungen.
Die Ehrung von Manfred war eigentlich schon für Ostern 2020 geplant. Wegen der Corona-Pandemie musste die Verleihung mehrfach verschoben werden.
Die LFC Leather & Fetish Community e.V. ist der Dachverband der deutschsprachigen Leder- und Fetischvereine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit sind 15 Clubs in der LFC aktiv. Die Clubs repräsentieren ca. 1.400 Einzelmitglieder. Hervorgegangen ist die LFC aus der 1979 gegründeten „SKVdC – Ständige Konferenz der Vertreter deutschsprachiger Clubs“. Dieser sehr sperrige Name hatte bis in das Jahr 2000 Bestand. Dann erfolgte die Umbenennung in LFC.
Ziele der Dachorganisation sind die Interessenwahrung gegenüber der Außenwelt, die gegenseitige Information und die Förderung der Zusammenarbeit der Clubs untereinander. Darüber hinaus kämpft die LFC gegen Diskriminierung im Allgemeinen und gegen die Diskriminierung der Fetisch Community im Besonderen wie kürzlich beim CSD Bremen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Prävention gegen HIV. Hier ist besonders die Kampagne „FETISCH IST GRENZENLOS“ aktiv.
Im Jahr 2014 wurde der LFC Award für Vielfalt und Respekt ins Leben gerufen. Die LFC vergibt diesen Award an verdiente Persönlichkeiten aus den Reihen der Clubs, der Fetisch- und Motorradszene oder des öffentlichen Lebens als Ehrenpreis für ihr Lebenswerk oder ihren Einsatz für die Fetisch Community. Über die Vergabe auf Vorschlag des Sprechers, des Vorstands oder eines Mitgliedsvereins entscheidet die Delegiertenversammlung.
Erste Preisträgerin war im Jahr 2018 Laura Halding-Hoppenheit. Laura bekam den Preis in Anerkennung ihrer Verdienste in der Stuttgarter Community und als Dank für ihren bundesweiten Einsatz als Schwulen- und AIDS-Aktivistin.
Der Award ist undotiert und wird in unregelmäßigen Abständen vergeben.