Stellungnahme der LFC Leather & Fetish Community e.V. zur Diskriminierung der Fetischcommunity durch den Christopher Street Day (CSD) Bremen + Bremerhaven e.V.

Mit großer Verwunderung und Bestürzung haben die LFC Leather & Fetish Community e.V. als Dachverband der deutschsprachigen Leder- und Fetischvereine als auch die Mitgliedsvereine die Veröffentlichung des Christopher Street Day (CSD) Bremen + Bremerhaven e.V. zur Kenntnis genommen. Menschen im Fetisch ist die Teilnahme am CSD Bremen nicht gestattet. Die Begründungen des Veranstalters hierfür sind mehr als fadenscheinig. Aber sie grenzt ganz klar einen großen Teil der queeren Community aus.

Angeblich diskreditieren Fetischmenschen die politischen Forderungen eines CSD und die Teilnahme wäre nur ein sexuelles Statement. In welcher Welt lebt eigentlich der Vorstand des CSD Bremen? Wurde hier vergessen, dass es gerade die schwulen Fetischisten waren, die den Kampf gegen Diskriminierung aufgenommen haben? Dass die Gründung von AIDS-Hilfen auf Initiative der Fetischcommunity zurück geht?

Mit dieser Art der offenen Ausgrenzung werden die Persönlichkeitsrechte eines großen Teils der Community verletzt. Und mit Ausgrenzungen von bestimmten Mitgliedern der Bevölkerung begann einmal die dunkelste Zeit in der deutschen Geschichte.

Homophobie wird in Deutschland und dem Rest der Welt langsam aber stetig wieder gesellschaftsfähig. Hier gilt es vereint dagegen vorzugehen und nicht aus der Community heraus noch Öl ins Feuer zu gießen. Hiervon hat sich der CSD Bremen offensichtlich weit entfernt.

Welchen Kräften will der CSD Bremen hier vorauseilenden Gehorsam leisten und sich als Sittenpolizei aufspielen? Die Äußerungen sind ein klarer Fall von internalisierter Homophobie. Es zeigt sich immer wieder, dass die, die am schlimmsten Hetzen, selbst betroffen sind.

Mittlerweile gibt es die vom CSD Bremen angekündigte Stellungnahme. Diese stellt eine weitere Beleidigung und ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen dar. Ursprünglich hieß es klar: „Fetischdarstellungen sind unerwünscht.“ Eine Wortwahl, die keine Interpretationen zuließ. In der Stellungnahme kein Wort der Entschuldigung. Jetzt kommt die Aussage, dass es der Fetischcommunity potenziell nur um die Darstellung und Ausführung von sexuellen und provokanten Handlungen während einer CSD Demo geht. Statt Entschuldigung eine weitere reine Unterstellung.

Wir erwarten von den Verantwortlichen beim CSD Bremen eine Entschuldigung bei der Community und hier insbesondere bei der Fetischcommunity. Von den politischen Verantwortlichen in Bremen fordern wir eine klare Distanzierung vom CSD-Vorstand, sondern statt Sonntagsreden auch einmal konkrete Handlungen.

Stellungnahme zum CSD in Bremen